Die vielschichtige Rolle der KI: Chancen und Risiken
- Peter Button
- 20. Aug.
- 3 Min. Lesezeit

In der öffentlichen Debatte stehen sich derzeit zwei Lager unversöhnlich gegenüber: Die einen warnen vor einer Super-KI, die der Menschheit gefährlich werden könnte, die anderen sprechen von überschätzter Technologie. Beides lenkt vom Wesentlichen ab. Für Unternehmen zählt, was heute zuverlässig funktioniert. Genau hier setzen wir bei Abaca.ai an: Wir verbinden Sprachmodelle mit konkreten Arbeitsabläufen – sicher, messbar und pragmatisch.
Die Extremen: Auslöschung versus Enttäuschung
Ein prominenter Vertreter der alarmierenden Perspektive ist Geoffrey Hinton, der als "Godfather of AI" bekannt ist. Laut einem Artikel aus "BR" sieht Hinton eine 10 bis 20 Prozent Wahrscheinlichkeit für die Gefährdung der Menschheit durch Super-KI. Er schlägt vor, dass zukünftige KI-Systeme „mütterliche Instinkte“ entwickeln sollten, um sich um die Menschheit zu kümmern [CNN Report].
Demgegenüber steht die Meinung vieler anderer Experten, die generative KI eher als überbewerteten Hype ansehen. Ein Artikel aus "The Decoder" beschreibt, dass die überzogenen Erwartungen an KI zu einer gefährlichen Spekulationsblase führen könnten, ähnlich dem KI-Winter der 1980er Jahre. Der Launch von GPT-5, der als enttäuschend angesehen wurde, hat laut diesem Artikel lange gehegte Erwartungen gedämpft [The Decoder].
Beide sind nicht falsch: Drohnen, die ihren Weg selber finden, kann man mit ein bisschen Programmierung und günstigen Drohnen einfach selber bauen. Ist es ethisch, damit zu spionieren und zu überwachen? Nein, aber der Entscheid liegt wie so oft beim Menschen und nicht bei der Technologie.
Künstliche Intelligenz im Alltag: Mehr als nur Sprachmodelle
Sprachmodelle, oft als LLMs bezeichnet, wirken geheimnisvoll, tun aber etwas sehr Bodenständiges: Sie sagen das nächste Wort voraus. Entscheidend ist der Kontext, also die Informationen, die das Modell vorab erhält. Mit gut gewähltem Kontext lassen sich Aufgaben automatisieren, die vor wenigen Jahren noch Handarbeit waren – etwa Dokumente verstehen, Texte zusammenfassen oder Vorlagen korrekt ausfüllen.
Die hitzige Diskussion über Risiken ist nicht nutzlos, aber für den Tagesbetrieb wenig hilfreich. Relevanter sind heute Fragen wie: Wie vermeiden wir Datenabfluss? Wie sichern wir die Qualität der Ergebnisse? Und wie machen wir den Einsatz revisionssicher? An diesen Punkten entscheidet sich, ob KI im Alltag trägt – nicht an Schlagzeilen.
Der praktische Hebel entsteht, wenn das Modell nicht „frei erfindet“, sondern auf verlässliche Quellen zugreift. Das nennt sich RAG (Retrieval-Augmented Generation): Das System holt sich vor der Antwort passende Inhalte aus Ihren Ablagen – etwa SharePoint, ein DMS oder ein E-Mail-Postfach – und bezieht sie direkt ein. So wird aus generativer Kreativität belastbares Arbeiten mit Ihren eigenen Daten.
Der Praktische Nutzen von KI-Anwendungen
Ebenso wichtig ist, dass KI handeln darf, nicht nur antworten. Über sogenanntes Tool- oder Function-Calling kann das System Schritte auslösen: eine Rechnung erzeugen, einen CRM-Eintrag anlegen oder ein Dokument ablegen. Damit KI dabei verlässlich bleibt, setzen wir Guardrails ein – klare Spielregeln in Form von Vorlagen, Prüfungen und Freigaben – und ergänzen kritische Schritte um „Human-in-the-Loop“, also eine kurze menschliche Kontrolle.
In der Schweiz kommt der rechtliche Rahmen hinzu. Das revidierte Datenschutzgesetz (revDSG) und – wo relevant – die DSGVO verlangen Datenminimierung, klare Zwecke und nachvollziehbare Prozesse. Für regulierte Branchen wie Finanzdienstleister zählen zusätzlich Auditierbarkeit und Rollenrechte. Praktisch bedeutet das: Hosting bevorzugt in der Schweiz, streng begrenzte Zugriffsrechte (RBAC – Role-Based Access Control), lückenlose Protokolle und sauberes Secret-Management.
Mailbot: Die Realität der KI jenseits der Extremen
Wie sieht das konkret aus? Unser Mailbot ist ein E-Mail-Assistent, der Marketingtexte vorbereitet, Protokolle, Verträge oder Rechnungen mit Unternehmensdaten füllt und Dokumente korrekt einordnet. Er arbeitet mit Ihren Vorlagen, hält sich an Ihre Regeln und speichert jede Aktion nachvollziehbar. Entscheidend: Sie bekommen nicht nur ein Werkzeug, sondern eine begleitete Einführung. Wir integrieren Ihr Firmenwissen, justieren Prompts und Vorlagen und erweitern Funktionen bei Bedarf – eine Kombination aus Produkt und Beratung, damit es im Alltag wirklich sitzt.
Die typischen Stolpersteine kennen wir: Halluzinationen begrenzen wir durch RAG und strenge Vorlagen; Datenlecks verhindern wir mit Filtern, Rechtekonzepten und klaren Schnittstellen; Kosten und Geschwindigkeit halten wir über Messwerte im Blick – von Tokenverbrauch bis Antwortzeit. Qualität sichern wir mit Testdatensätzen, regelmäßigen Reviews und Feedback aus den Fachbereichen.
Wer starten will, braucht keinen Grossumbau. Viele Funktionen sind von Anfang an integriert. Mit ihren Templates starten wir. Nach wenigen Anpassungen durch uns, können diese bereits automatisch ausgefüllt werden. Alles, was nicht explizit Bildgenerierung oder Marketingtexte sind, wird über in der Schweiz gehostete Open-Source Modelle erledigt. Alle dafür benötigten Daten, inklusive dem eMail, das sie an ihren Mailbot senden, werden nach der Abarbeitung sofort gelöscht. So stellen wir sicher, dass ihre Daten nirgends gespeichert werden.
Das Fazit ist unspektakulär – und gerade deshalb wertvoll: Nicht die Extreme entscheiden, sondern Architektur, Governance und Handwerk. Wenn Sprachmodelle mit Ihren Daten, Ihren Regeln und Ihrer Automatisierung zusammenspielen, entsteht heute greifbarer Nutzen: weniger Routinearbeit, schnellere Durchläufe, konsistente Dokumente. Genau dafür steht Abaca.ai – mit Mailbot als Einstieg und einer Umsetzung, die zu Schweizer Anforderungen passt.




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